Gestern, am 22. September, also dem offiziellen Herbstanfang, war ich im TEDI. Ich wollte ein bisschen stöbern, vielleicht ein paar herbstliche Dekoideen mitnehmen. Schließlich ist das die Zeit, in der Kürbisse, Blätter und warme Farben einfach dazugehören.
Aber was hat mich dort erwartet? Ein paar wenige Kürbisattrappen, eine einzige Variante von Herbstlaubdeko und das war’s. Kaum sichtbar, fast schon versteckt, irgendwo zwischen ein paar Halloweenartikeln. Und drum herum? Weihnachtsdeko. Überall Weihnachtsdeko. In rauen Mengen, in allen Varianten, als ob in zwei Wochen schon Heiligabend wäre.
Ich stand wirklich da und war geschockt. Ehrlich gesagt hat es mich fast schon sauer gemacht. Kann man den Jahreszeiten nicht mehr ihren eigenen Raum lassen? Muss man den Herbst überspringen, als wäre er nur eine lästige Zwischenstation auf dem Weg zum Konsumfest?
Ich liebe den Herbst. Die bunten Blätter, das Rascheln unter den Schuhen, der Duft von frischer Erde und feuchtem Holz, die gemütlichen Abende, wenn es draußen langsam kühler wird. Und dazu gehört für mich auch Deko: warme Farben, kleine Lichter, vielleicht ein paar Kürbisse oder Naturmaterialien. Stattdessen werde ich mit Plastikschneemännern und blinkenden Kugeln bombardiert, mitten im September.
Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Weihnachten. Im Gegenteil, ich liebe die Adventszeit. Aber sie hat ihren Platz. Und der ist nicht dann, wenn draußen noch die Sonne scheint, die Kastanien gerade erst reif werden und die Blätter beginnen, sich zu verfärben. Wenn es so weitergeht, frage ich mich ernsthaft, ob wir in der Weihnachtswoche dann schon Osterschmuck kaufen sollen.
Vielleicht bin ich altmodisch. Vielleicht bin ich einfach zu sehr ein Herbstkind. Aber ich finde, wir sollten die Jahreszeiten bewusst leben und genießen und nicht ständig schon drei Schritte weiter sein.
Wie siehst du das? Freust du dich über Weihnachtsdeko schon im September oder wünschst du dir auch, dass der Herbst noch ein bisschen mehr gewürdigt wird?